ADFC regt Drittanzeige gegen Falschparkende an - ADFC Düsseldorf

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Düsseldorf

ADFC regt Drittanzeige gegen Falschparkende an

Lerke Tyra: "Eine knapp halbe Millionen Falschparker sind nicht hinnehmbar."

Die Stadt Düsseldorf hatte Anfang des Monats die Bilanz für 2022 vorgestellt: 490.101 Falschparker und 261.76 Temposünder. Von den knapp 500.000 Falschparkenden standen mehr als 74.000 regelwidrig auf Geh- und Radwegen.

"Ich bin fassungslos, wie viele Menschen ihr Auto falsch abstellen," so Lerke Tyra, Vorsitzende des Düsseldorfer Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC Düsseldorf). "Das macht im Durchschnitt mehr als 200 Behinderungen auf Geh- und Radwegen pro Tag. Und das ist ja nur die Spitze des Eisbergs! Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich um ein Vielfaches höher, die meisten Verstöße werden ja nicht zur Anzeige gebracht."

Die deutlich höheren Strafen, die durch die Änderungen im Bußgeldkatalog in Kraft getreten sind, sorgen bislang für keinen positiven Effekt im Verhalten der Verkehrsteilnehmenden.

"Falschparken mag vielleicht manchmal gedankenlos sein, ist aber keinesfalls ein Kavaliersdelikt", sagt Lerke Tyra. "Das muss den Menschen klar sein, die ihre Autos auf Gehwege stellen und Feuerwehrzufahrten und Straßenbahnen blockieren. Falschparkende Autos sind beispielsweise für Menschen im Rollstuhl ein Graus. Falschparker nehmen billigend in Kauf, wenn Radfahrende vom blockierten Radweg sich teils unter Lebensgefahr in den fließenden Verkehr einordnen müssen."

Der ADFC Düsseldorf appeliert an die Autofahrenden, diese Gefährdung und Behinderung ernst zu nehnmen. Der Verein betont, dass es nicht ausreicht, die Infrastruktur für den Radverkehr massiv auszubauen, diese muss auch vor dem Autoverkehr gesichert werden. "Die Überwachung kommt irgendwann an ihre Grenzen; wir brauchen mehr baulich getrennte Flächen", erklärt Lerke Tyra und fordert gleichzeitig, endlich konsequent gegen das Falschparken vorzugehen. “In Düsseldorf wurde zu lange von der Politik und Verwaltung beim Parken in zweiter Reihe oder auf dem Bürgersteig weggeschaut.”

Der Fahrradclub ruft dazu auf, gefährliche Parkverstöße der Bußgeldstelle zu melden. "Wir wollen, dass die 10jährige Sara und der 80jährige Opa Werner sich sicher mit dem Fahrrad in Düsseldorf bewegen können", so Lerke Tyra. “Zugeparkte Rad- und Gehwege darf es nicht mehr geben. Die sogenannte Drittanzeige ist einfach: Foto mit dem Handy machen, Datum, Uhrzeit und Straße an die Bußgeldstelle mailen. Alle Infos dazu finden sich auf  hier.” Im letzten Jahr haben fast 32.000 Einwohner*innen so eine Drittanzeige auf den Weg gebracht.

Dass auch Radfahrende sich nicht immer an die Straßenverkehrsordnung halten, weiß der ADFC. "Ich ärgere mich auch über Geisterfahrer, Radfahrende ohne Licht bei Dunkelheit oder auf dem Bürgersteig", sagt Lerke Tyra. "Auch wenn es zu Konfklikten mit dem Autoverkehr kommt, haben nicht immer Radfahrende recht. Aber beim Unterschied zwischen 1,5 Tonnen mit 60 km/h und 100 kg mit 20 km/h ist wohl klar, wo das größere Gefährdungspotenzial liegt."


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