
ADFC fordert mehr Einsatz für den Fahrradtourismus
Lerke Tyra: "Der Rheinradweg ist kein Aushängeschild für Düsseldorf"
Prominentes Beispiel: "Radfahrer absteigen" - so unterbrechen Schilder auf beiden Seiten der Brücke am Medienhafen die Radtour zur oder von der Düsseldorfer Altstadt. Was viele nicht wissen: Die Strecke ist Teil des internationalen Fernradwanderwegs EuroVelo 15. "Der Rheinradweg läuft über diese Brücke, die ganzjährig von zu Fuß Gehenden und Radfahrenden stark frequentiert wird. Sie spielt bei den Hauptachsen für den inner- und überörtlichen Radverkehr eine wichtige Rolle", sagt Lerke Tyra, Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, ADFC Düsseldorf. "Eigentlich sollten die Brücke und der Weg ein Aushängeschild für den Düsseldorfer Radtourismus sein, sind aber eher ein abschreckendes Symbol. Hier fordern wir mehr Einsatz, denn Radtouristen sollen bei uns willkommen sein."
Der Rheinradweg bzw. der EuroVelo 15 gehört zu zehn beliebtesten Radrouten 2021. Dies zeigt die gerade veröffentlichte ADFC-Radreiseanalyse 2022. Auf Platz 1 findet sich der Weser-Radweg, gefolgt von Elbe- und Mainradweg. Der Rheinradweg kommt auf Platz 8 der Beliebtheitsskala. Er führt von seiner Quelle in den Schweizer Alpen durch vier Länder bis zur Nordsee.
Lerke Tyra: "Die aktuelle Radreiseanalyse zeigt ganz klar: Radfahren ist beliebt und zwar besonders dort, wo die Qualität der Radwege stimmt. Bei der Entscheidung für eine Radreise – aber auch für einen Tagesausflug – spielt die Infrastruktur eine zentrale Rolle. Leider hapert es in Düsseldorf an etlichen Stellen an guter Radinfrastruktur."
So bemängelt der ADFC, dass gerade der überregional bedeutsame Rheinradweg an vielen Stellen Qualitätsmängel hat: Zu wenig Platz für Radfahrende und Fußgänger (Beispiel Kaiserswerth), schlechter Belag (Beispiel am Löricker Freibad entlang), schlechte Wegführung (Beispiel Grenze Monheim Urdenbach) oder zu gefährlich (Beispiel Am Trippelsberg).
Dabei radeln immer mehr Menschen in ihrer Freizeit. 42 Millionen Bürgerinnen und Bürger haben im Jahr 2021 mindestens einen Tagesausflug mit dem Fahrrad unternommen. Das sind elf Millionen mehr als im Vorjahr. "Mehr als die Hälfte der Menschen, die sich im Urlaub mehrere Tage in den Sattel schwingen, nutzen das Fahrrad anschließend auch mehr im Alltag“, erklärt Lerke Tyra. "Dieses Potential sollten wir nutzen, um die Verkehrsprobleme in Düsseldorf zu meistern und endlich eine ökologische Verkehrswende zu schaffen. Dazu brauchen wir auch mehr Einsatz für den Fahrradtourismus."
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