ADFC fordert sichere Umleitung zur Fußball-Europameisterschaft - ADFC Düsseldorf

ADFC fordert sichere Umleitung zur Fußball-Europameisterschaft

Matthias Arkenstette: "So nicht - Umleitung des Radverkehrs auf der Rheinuferpromenade ist mangelhaft!"

Der ADFC Düsseldorf kritisiert, dass die geplanten Umleitungsrouten des Radverkehrs anlässlich der Fußball-Europameisterschaft zum Teil gefährlich, realitätsfern und nicht ausgereift sind. "Umleitungen sind notwendig, aber wegen der Mängel befürchten wir, dass sie auf dieser meistbefahrenen Route Düsseldorfs von vielen Radfahrenden ignoriert werden," erklärt Matthias Arkenstette, für  ADFC in der Kleinen Kommission Radverkehr und (beratend) im Ordnungs- und Verkehrsausschuss. "Insbesondere, weil die Umleitung ca. 1,2 km länger ist und auf Grund der Vielzahl der Ampeln auf der Strecke einen nennenswerten Zeitverlust mit sich bringt."

Im gestrigen Verkehrsausschuss wurde von der Verwaltung erläutert, dass während der EM an den Spieltagen in Düsseldorf der Radverkehr entlang des Rheins komplett umgeleitet wird. Der Abschnitt zwischen Burgplatz und Rheinkniebrücke darf nicht befahren werden.

Der Fahrradclub kritisiert, dass die aktuell geplante Umleitung auch durch die gemischten Führungen mit dem Autoverkehr eine erhöhte Gefährdung für alle Radfahrenden bringen wird.

"An keiner anderen Stelle der Stadt sind täglich so viele Radfahrende unterwegs wie entlang der Rheinuferpromenade," erläutert Matthias Arkenstette. "Letztes Jahr wurden im Juni und Juli an der Rheinuferpromenade insgesamt über 230.000 Radfahrende gezählt. Deswegen brauchen wir eine klare, sichere und für die Radfahrenden akzeptable Umleitung."

Der ADFC schlägt etliche Änderungen vor und hofft, dass diese noch in die Planungen der Verwaltung einfließen. Warum die Umleitungsschilder für den Radverkehr das gleiche Design wie Umleitungen für den Autoverkehr haben, ist dem Radclub unverständlich. "Wir fragen uns, ob alle Radfahrende die Umleitung immer erkennen und ihr folgen werden oder auf halber Strecke im Düsseldorfer Schilderwald verloren gehen", so Matthias Arkenstette. "Die Umleitungsschilder sollten z.B. mit Fahrradsymbolen und nicht nur mit Nummern versehen sein. Auch wäre es sinnvoll,  die Umleitungen durch Hinweistafeln zu erläutern und frühzeitig auf dem Rheinradweg anzukündigen. Das erhöht die Akzeptanz."

Besonders ärgerlich ist für den ADFC der knappe Zeitrahmen bis zur Umsetzung. "Es ist unverständlich, dass diese Maßnahmen nicht in der zuständigen Kleinen Kommission Radverkehr zeitig diskutiert und gemeinsam die beste Lösung gefunden wurde," moniert Matthias Arkenstette. "Der Termin der EM ist nicht gerade vom Himmel gefallen. Dies zeigt uns mal wieder, welche niedrigen Stellenwert der Radverkehr in Düsseldorf hat. Bei der großen Anzahl an Events, die das Rheinufer inklusive Radweg als Veranstaltungsfläche nutzen, braucht die Stadt auch eine sehr gute dauerhafte Umleitungslösung, "

Der Beigeordnete Kral hat im OVA die Bereitschaft erklärt, noch Modifizierungen vorzunehmen. Das würde der ADFC begrüßen. Denn sie ist eine Blaupause für weitere regelmäßige Umleitungen etwa beim Weihnachtsmarkt.

Der ADFC schlägt vor allem folgende Änderungen und Alternativen vor:

In Fahrtrichtung Süd:

  • Auf der Heinrich-Heine-Allee, zwischen Ratinger Str. und Ludwig-Zimmermann-Str., sollte der Radverkehr auf der linken Seite die bereits heute in beide Richtungen freigegebene Radverkehrsanlage nutzen können.
  • Statt Führung über die enge westliche Kö und die Benrather Straße fordert der ADFC die Umleitung Richtung Kasernenstraße schon über Trinkausstraße und Grabenstraße. 

In Fahrtrichtung Nord: 

  • Beseitigung der Gefahrenstelle an der Baustelle Haroldstraße, die einen Engpass für Fußgänger und Radfahrende bildet. 
  • Vergrößerung der Aufstellfläche am Graf-Adolf-Platz für den zahlreichen Radverkehr, der wegen der Umleitung hier links abbiegen muss.
  • Eine geschützte Radspur entlang der gesamten Breitestraße, vor allem aufgrund der Gefährdung durch Baustellen.

Für beide Fahrtrichtungen:

  • Eine Führung über den Johannes-Rau-Platz statt unter der Hochbrücke, um die Fahrgäste der Straßenbahnhaltestelle Landtag/Kniebrücke nicht zu bedrängen.
  • Frühe Ausschilderungen und Hinweise bringen Sicherheit und Akzeptanz. So sollte auch der Grund der Umleitung schon frühzeitig, spätestens jeweils am Beginn erläutert werden („EM-Stadt Düsseldorf ….“) inklusive eines Plans der Umleitungsstrecke.
  • Die Umleitungsschilder müssen zusätzlich zur unverständlichen Nummerierung „U61“ (Fahrtrichtung Nord) / „U62“ (Fahrtrichtung Süd) ein Fahrradsymbol enthalten, um sie besser von den vielen anderen Umleitungsschildern unterscheiden zu können. Der Hinweis auf die Fahrtrichtung und zusätzliche Pfeile auf der Fahrbahnoberfläche sind sinnvoll. 


Für Rückfragen und weitere Auskünfte bitte wenden an:

Matthias Arkenstette, beratendes Mitglied im Verkehrsausschuss für den ADFC Düsseldorf
01512 29 29 343 · matthias.arkenstette [at] adfc-duesseldorf.de


https://duesseldorf.adfc.de/pressemitteilung/adfc-fordert-sichere-umleitung-zur-fussball-europameisterschaft

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