ADFC fordert zukunftsorientierte Entwicklung des Konrad-Adenauer-Platzes

Lerke Tyra: "Ein Bahnhofsvorplatz für die Bürger*innen, nicht für die Deutsche Bahn!"

Der Konrad-Adenauer-Platz ist für viele Menschen das Entrée und die Visitenkarte unserer Stadt. Im Ordnungs- und Verkehrsausschuss der Stadt (OVA) wurden jetzt die Pläne für die Umgestaltung dieses Platzes vorgestellt, die die Deutsche Bahn und die Verwaltung gemeinsam entwickelt haben.

Lerke Tyra, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf, sagt hierzu: „Wenn diese Planung so umgesetzt wird, ändert sich an den katastrophalen Verhältnissen auf dem Bahnhofsvorplatz für die Mehrheit der Nutzer*innen zu wenig. Wir hatten nach der umfangreichen Bürgerbeteiligung eine zukunftsorientierte Lösung erwartet. Jetzt sollen wir statt Bäckerei- und Pommesbuden einen Kfz-Parkplatz und ein neues Hochhaus bekommen. Und für den Radverkehr soll es so gut wie keine Verbesserungen geben!“

Der Hauptbahnhof ist aber Drehscheibe für alle Verkehrsarten. Schon beim letzten Umbau vor rund 40 Jahren spielte der Radverkehr keine Rolle. Der Hauptbahnhof samt städtischer Umgebung muss jetzt an neue und künftige Mobilitätsbedürfnisse angepasst werden. Dazu gehört das Fahrrad als umweltfreundliche Verkehrsart – für die Bürger*innen der Stadt, für die Pendelnden aus dem Umland sowie für die vielen Radtouristen.

Im OVA wurde in der letzten Sitzung fraktionsübergreifend kritisiert, dass es keine verkehrliche Lösung für den Radverkehr geben soll. Weder in Nord-Süd- noch in Ost-West-Richtung ist hier Radverkehr überhaupt angedacht. Für den Kfz-Verkehr sollen dagegen zusätzlich zu der rückwärtig vorhandenen Anbindung und den dortigen - nicht ausgelasteten - Parkhäusern an der Vorderseite 70 Kurzzeitparkplätze und eine Tiefgarage geschaffen werden. Tyra kritisiert: „Dieser Tiefgarage fallen in einer sich durch den Klimawandel aufheizenden Innenstadt große schattenspendende Platanen zum Opfer.“ Oberirdische Fahrstellplätze sind dagegen spärlich gesät. Die in einem ehemaligen Bunker vorgesehen 1.500 Fahrradstellplätze werden wohl nur über Umwege an den Bahnhof angebunden. Der für den Radverkehr so wichtige Südtunnel soll “aus technischen Gründen“ geschlossen bleiben. Und es gibt keine Radspuren für den Radverkehr hin zum Bahnhofsvorplatz und entlang des Platzes, ebenso wenig wie eine deutliche Wegweisung für den Radverkehr.

Der ADFC begrüßt ausdrücklich die bereits durch die Bezirksvertretung 1 angestoßene Diskussion, die die Vorlage einstimmig abgelehnt hat. Auch in der Kleinen Kommission Radverkehr wurden die Pläne heftig kritisiert. „Der Konrad-Adenauer-Platz ist ein öffentlicher Raum. Die anstehende Entscheidung wird den Platz für lange Zeit prägen. Dabei sind die Interessen und Bedarfe aller Verkehrsträger sorgfältig abzuwägen.“

Auch wenn die Deutsche Bahn in Teilen Eigentümerin der Fläche vor dem Bahnhof ist: Der Rat der Stadt darf keine Planungen freigeben, bei denen die Belange des Radverkehrs erneut unter den Tisch fallen – so wie rund um den Kö-Bogen 2 schon einmal geschehen. Der ADFC erwartet von den Stadtspitzen, dass sie in harten Verhandlungen mit der Deutschen Bahn die Planungen nachbessert und die Belange des Radverkehrs berücksichtigt.

Für Rückfragen und weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
Lerke Tyra, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf, lerke.tyra [at] adfc-duesseldorf.de, mobil 0163-6334558


https://duesseldorf.adfc.de/pressemitteilung/adfc-fordert-zukunftsorientierte-entwicklung-des-konrad-adenauer-platzes

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Düsseldorf?

    Wenn du in Düsseldorf Fahrrad fährst, dann ist der ADFC deine Stimme. Wir setzen uns gegenüber Behörden, Ausschüssen, Medien, Verbänden und Parteien für gute und sichere Radverkehrsbedingungen ein; für Radfahrende aller Altersgruppen, für aktiven Klimaschutz, für zukunftsfähige Mobilität. Als verkehrspolitischer Verein und als Fahrradlobby setzen wir uns für die konsequente Förderung des Fahrradverkehrs ein. Dabei arbeiten wir mit allen Vereinen, Organisationen und Institutionen zusammen, die sich für mehr Radverkehr und für mehr Sicherheit und Umweltschutz im Verkehr einsetzen. Der ADFC ist parteipolitisch neutral, aber parteilich, wenn es um die Interessen Rad fahrender Menschen geht. Wir haben in Düsseldorf fast 3.000 Mitglieder.

    Der ADFC Bundesverband ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    weiterlesen

  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank deiner Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und natürlich auch in Düsseldorf für die Interessen von Radfahrer*innen ein. Für dich hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: du kannst egal, wo du mit deinem Fahrrad unterwegs bist, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhälst du mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin "Radwelt" und der zweimal im Jahr erscheinenden Düsseldorfer Zeitschrift "Rad am Rhein" Information rund um alles, was dich als Radfahrerin und Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Warum bist du noch kein Mitglied?

    weiterlesen

  • Wie kann ich beim ADFC Düsseldorf mitmachen?

    Ohne aktive Mitarbeit lebt kein Verein. Deswegen würden wir uns sehr freuen, wenn du uns ein wenig oder ein wenig mehr bei unseren Aufgaben hilfst. Den zeitlichen Umfang bestimmst natürlich du. Du hast viele Möglichkeiten, im ADFC aktiv zu werden. 

    weiterlesen

  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

    weiterlesen

  • Worauf sollte ich als Radfahrerin oder Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

    weiterlesen

  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer oder die Fahrerin in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter, bzw. schaltet sich ab. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

    weiterlesen

  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir dir die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt dir mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennst du auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

    Für Tagesausflüge in die nähere Umgebung bietet der ADFC Düsseldorf geführte Radtouren an. Alle unsere Touren findest du hier im Tourenportal. Für individuelle Radtouren haben wir Touren zum Nachradeln zusammengestellt. 

    weiterlesen

Bleiben Sie in Kontakt