
Anzahl der Radfahrenden während (blaue Kurve) und vor dem Streik (orange Kurve). © ADFC Düsseldorf. Diese Grafik darf im Rahmen dieser Presseerklärung kostenfrei genutzt werden.
200% mehr Radverkehr im Rheinbahn-Streik zeigen Düsseldorfs Radfahrpotenzial
Wenn Bus und Bahn nicht mehr fahren, steigen Menschen sofort auf alternative Formen der Nahmobilität um.
Sonderauswertung des ADFC Düsseldorf: Wenn Bus und Bahn nicht mehr fahren, steigen Menschen sofort auf alternative Formen der Nahmobilität um. Der Fahrradclub hat den Streik im öffentlichen Nahverkehr (10.–13. März) für eine Auswertung der Radverkehrszahlen der drei frequenzstärksten Dauerzählstellen genutzt (Mannesmann Ufer, Oberkasseler Brücke und Koblenzer Straße). Das Ergebnis: "Der Radverkehr hat in dieser Zeit massiv zugenommen, besonders während der Hauptverkehrszeiten", erklärt Matthias Pesch vom Team Radpolitik des ADFC Düsseldorf. "Je nach Standort wurde eine Steigerung bis zu 210% gegenüber normalen Tagen gemessen. Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass viele Menschen auf das Fahrrad umsteigen, wenn die Alternativen Bus und Bahn fehlen. Doch damit Radfahren auch außerhalb eines Streiks eine echte Wahl bleibt, muss Düsseldorf den Radverkehr stärker fördern und Maßnahmen schneller umsetzen".
Radfahren statt Stau – ein Umdenken ist nötig
Was wäre passiert, wenn diese zusätzlichen Radfahrer stattdessen ins Auto gestiegen wären? Schon heute leidet Düsseldorf unter erheblichem Stau. Eine bessere Radinfrastruktur könnte helfen, die Straßen zu entlasten und Pendlern eine echte Alternative zu bieten, vor allem im Nahbereich.
Matthias Pesch: „Jede Fahrt mit dem Rad bedeutet ein Auto weniger im Stau. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern spart auch Zeit und Nerven. Städte wie Kopenhagen oder Utrecht machen vor, wie es geht: Sichere, durchgehende Radwege sorgen dafür, dass mehr Menschen täglich und selbstverständlich das Rad wählen.“
Laut Umweltbundesamt sind 40 % aller Autofahrten kürzer als 5 Kilometer. Diese Distanzen sind perfekt für das Fahrrad geeignet.
„Der Streik hat gezeigt: Menschen steigen aufs Rad, wenn es nötig ist," so Pesch. "Jetzt ist die Politik gefragt, damit Radfahren eine sichere und komfortable Alternative ist – nicht nur als Notlösung, sondern dauerhaft."
Hinweis zur Methodik:
Untersucht wurden die Daten der drei frequenzstärksten Dauerzählstellen (Mannesmann Ufer, Oberkasseler Brücke sowie Koblenzer Straße). Diese Daten sind über die Website der Stadt Düsseldorf öffentlich abrufbar.
Verglichen wurde der Zeitraum während des Streiks (10. bis 12. März, Mo bis Mi) mit dem durchschnitt der gleichen Wochentage in den vier Wochen vor dem Streik (10. Feb bis 02. März, jeweils Mo bis Mi).
Für Rückfragen und weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
Matthias Pesch, Team Radpolitik im ADFC Düsseldorf
0176 629 141 66 · matthias.pesch [at] adfc-duesseldorf.de