Miteinander statt Gegeneinander!
Matthias Arkenstette: „Die Ratsfraktionen sollten es ablehnen, die Schadowstraße zur Fußgängerzone zu machen“
Miteinander statt Gegeneinander!
Die Verwaltung hat am 28. Januar einem Kreis von „Interessenvertretern“ die von Oberbürgermeister Dr. Keller vorgeschlagene Umgestaltung der Schadowstraße erläutert. Die Schadowstraße solle während der Öffnungszeiten der Geschäfte Fußgängerzone werden. Der Radverkehr würde über einen rot markierten Zweirichtungsradweg in die Liesegangstraße (Radfahrstreifen) und über die Klosterstraße (Fahrradstraße) zur Immermannstraße umgeleitet, entsprechend umgekehrt. Außerhalb der Öffnungszeiten könne die Schadowstraße befahren werden.
Matthias Arkenstette, beratendes Mitglied im Verkehrsausschuss für den ADFC Düsseldorf, kritisiert: „Der von der Stadt beauftragte Gutachter hat aber – wie zuvor eine Studie der TU Dortmund – als zentrales Problem der Schadowstraße die fehlende Erkennbarkeit der mittleren Fahrstraße für den Radverkehr bezeichnet.“ Hauptkritikpunkt auch der befragten Menschen zu Fuß und auf dem Rad ist, dass der Fahrstreifen nicht gut gekennzeichnet ist und häufig nicht als solcher wahrgenommen wird. Erst recht erweckt die Gestaltung den Eindruck, dass der Fußverkehr den Fahrstreifen auch in Längsrichtung mitnutzen darf. Auch weil sie der reinen Fußgängerzone weiter westlich Richtung Schadowplatz ähnelt.
Die Schadowstraße ist eine zentrale Einkaufsstraße mit Aufenthaltsfunktion für den Fußverkehr. Ebenso ist sie eine wichtige Beziehung für den Alltagsradverkehr.
Aufgrund der umliegenden Straßenstrukturen gibt es für den Radverkehr keine guten Alternativrouten. Die südliche Zick-Zack-Umleitung hinein in den Kfz-Verkehr würde für Radfahrende nur Nachteile bieten: „Sie ist ein Umweg, führt in eine Straße mit vielen Parkplätzen und Autoverkehr, ist wegen vieler Kreuzungen und Einmündungen risikoreicher zu radeln, und die Anschlüsse an der Immermannstraße sind chaotisch. Eine gute Erreichbarkeit der Altstadt nördlich der Schadowstraße fehlt völlig“, so Arkenstette.
Der von der Stadt beauftragte Gutachter hat daher die Variante einer Fußgängerzone für den Radverkehr als nicht sinnvoll bezeichnet. Es gilt vielmehr, einen guten Kompromiss für die verschiedenen Nutzergruppen zu finden, insbesondere durch eine klare Gestaltung und Trennung des Fahrstreifens.
Die Schadowstraße sollte ein Ort bleiben, an dem sich Fußgänger und Radfahrende gleichermaßen wohlfühlen. Mit bis zu 24 Metern Breite und einer Fahrspur von rund 4 Metern ist das gut möglich. Eine klare Gestaltung könnte nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch das Einkaufserlebnis verbessern. Gleichzeitig bleibt die Straße eine zentrale Verbindung im Radhauptnetz der Stadt. Und würde gleichzeitig in der Praxis ein zentrales Anliegen unserer Stadtregierung erfüllen: „Wege für alle“ zu bieten.
„Die Verwaltung hat sich offenbar für ein Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer entschieden – Wege eben nicht für Alle“, kritisiert Arkenstette. Der ADFC erwartet von den Ratsfraktionen, den Weg eines guten Miteinanders zu ermöglichen und die Verwaltungsvorschläge für eine Fußgängerzone abzulehnen.