
Radfahren im Stadtbezirk 3 – Sicher und Gut?
Viele Radwege hatten gravierende Mängel
Der Stadtbezirk 3 gehört zu den innerstädtischen Stadtbezirken, dicht bevölkert, mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen und Schulen, der Uni, umfassenden Einkaufsmöglichkeiten, vielfältiger Gastronomie, umfangreichem Freizeit-, Kultur- und Sportangebot und einer breiten medizinischen Versorgung. Für viele Bürger:innen ist er damit ein Bezirk der kurzen Wege, für die sich das Fahrrad als schnellstes und flexibles Verkehrsmittel anbietet.
Zwar ist schon heute eine nennenswerte Zahl Menschen im Stadtbezirk überwiegend mit dem Fahrrad unterwegs, aber der immer noch sehr dichte Autoverkehr ist weiter das Kernproblem. Potenzielle Umsteiger müssen mit einem guten und sicheren Radnetz überzeugt werden. Einige, wenige Strecken sind in den letzten Jahren neu gebaut worden und werden von den Radfahrenden sehr geschätzt. Weit mehr Strecken zeigen gravierende Mängel:
- Radwege enden plötzlich auf der Straße (Merowingerstraße, Auf’m Hennekamp, Oberbilker Allee). Radfahrer fühlen sich an diesen Stellen sehr unsicher.
- Radwege längs der Hauptachsen sind selten so gut ausgebaut wie Auf’m Hennekamp oder Gladbacher Straße / Bilker Allee bis Weberstraße. Sie fehlen oder sie sind zu eng, gerne behindert durch viele Hindernisse (Oberbilker Allee, Kruppstraße). Konflikte mit Fußgängern entstehen durch zu enge Fußgängerwege oder zugelassenem Radverkehr auf Fußgängerwegen.
- Radwege an etlichen Haltestellen sind sehr eng oder über den Wartebereich / Einsteigebereich der Fahrgäste geführt (Uni-Kliniken, Kruppstraße)
- An Ampeln müssen Radfahrer auf viel zu kleinen Straßeninseln von viel befahrenen Straßen erneut auf grün warten (Auf‘m Hennekamp, Graf-Adolf Straße). Beim Linksabbiegen müssen Fahrradfahrer an bis zu 3 Ampeln auf Grün warten.
- Radstreifen auf Straße sind bisweilen viel zu schmal, so dass der Radfahrer rechts von Dooringvorfällen und links von knapp überholenden Autos bedroht wird (Hammer Str.)
- Wartezonen an Ampeln sind oft so angelegt, dass wartende Autos oder Fahrräder den Fahrweg der Fahrräder mit Grünfreigabe blockieren (Kruppstraße, Aachener Straße)
- Hauptverkehrsverkehrsachsen müssen manchmal mehrmals überquert werden, um sehr kurze Wege auf der richtigen Straßenseite, also ohne Geisterfahrt, bewältigen zu können. (Anfahren Bahnhof Volksgarten von der Feuerbachstraße, Anfahren Bahnhof Bilk und Bilker Arcaden aus der Aachener Straße). Viele Radfahrer scheuen diese Umwege und fahren gefährlich regelwidrig gegen die zugelassene Fahrtrichtung.
Auf dieser Seite zeigen wir, wo der ADFC und die Testfahrer:innen aus dem Stadtbezirk den größten Handlungsbedarf sehen. Von den Parteien und der Stadtverwaltung erwarten wir einen "Aufbruch für den Radverkehr". Im Stadtbezirk 3 wie in der ganzen Stadt.