
Foto von links: Matthias Pesch*, Edda Schindler-Matthes, stellv. Vorsitzende ADFC Düsseldorf, OB Dr. Stephan Keller, Matthias Arkenstette* (*Leitung Aktion Radwegetest). © ADFC Düsseldorf
Radfahren in Düsseldorf – Das muss besser werden! ADFC übergibt Ergebnisse
Ein Jahr lang hat der ADFC Düsseldorf unter Beteiligung vieler Bürger:innen die Radwege der Stadt getestet.
Die Ergebnisse dieses Tests liegen nun für die gesamte Stadt vor. Sie wurden heute Oberbürgermeister Dr. Keller in Anwesenheit der Presse übergeben. Der ADFC Düsseldorf hat das gesamte Radhauptnetz der Landeshauptstadt Düsseldorf auf Schwachstellen getestet. Mehr als 50 aktive Ehrenamtliche haben über mehrere Monate das Projekt geplant und durchgeführt. In den zehn Stadtbezirken wurden die Bürgerinnen und Bürger zu öffentlichen Testfahrten eingeladen, die Expert:innen in ihrem Stadtteil. Egal ob ADFC-Mitglied oder nicht.
Die Ergebnisse aus allen zehn Stadtbezirken liegen nun vor. Der Fahrradclub hat die größten Probleme für Radfahrende in übersichtlichen Broschüren verarbeitet. In Text und Bild werden die gröbsten Mängel, Gefahrenstellen und Ärgernisse auf Düsseldorfer Straßen aufgezeigt und dazu konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht. Weiteres Plus: Auf einer neuen Webseite (https://radwegetest.adfc-duesseldorf.de) sind die Testergebnisse ebenfalls verfügbar und lassen sich auf einer Karte interaktiv anschauen – für jeden einzelnen Stadtbezirk und für die Stadt insgesamt. In einem Youtube-Video lassen sich die Testfahrten nacherleben.
„Die Testergebnisse zeigen auf, welche Probleme Radfahrende haben. Deutlich werden erhebliche Mängel im Radhauptnetz der Landeshauptstadt, welches vor zehn Jahren beschlossen wurde“, bilanziert Matthias Pesch, Leiter der ADFC-Aktion ‘Radwegetest’. „Radfahren in Düsseldorf ist vielfach nicht sicher möglich, weder in der Innenstadt noch in den Außenbezirken. Darin waren sich der ADFC und die vielen Teilnehmenden der Testfahrten einig.“
Der Oberbürgermeister würdigte den Einsatz und die vorgelegten Ergebnisse:
"Der Radwegetest des ADFC ist eine sehr wichtige Arbeit. Er hat einen klaren Realitätsbezug, in dem er konkrete Schwachstellen über das gesamte Stadtgebiet benennt. Die Umsetzung der Ergebnisse wäre gut messbar."
Jeden Tag erleben Radfahrende zahlreiche Defizite: gar keine oder alte, schmale Radwege, kaum durchgehend gute Verbindungen, nicht gesicherte Radstreifen, Fahren über Fußwege oder eng neben dichtem Autoverkehr bzw. parkenden Autos, nur mit Mut zu querende Kreuzungen oder Hindernisse und schlechte Beläge, so das Fazit.
„Es besteht großer Handlungsbedarf“, stellt Matthias Arkenstette fest, Co-Leiter der bundesweit einmaligen Testaktion. „Der ADFC hat geliefert – jetzt sind die Parteien im Stadtrat und die Verwaltung gefordert. Wir zeigen konkret auf, was besser werden muss. Und wir erwarten in der neuen Ratsperiode von Politik und Verwaltung große Anstrengungen für sicheren Radverkehr in der ganzen Stadt.“
Dazu der Oberbürgermeister:
"Der Radwegetest kommt zu einem guten Zeitpunkt. Er wird eine erhebliche Rolle in den aktuellen Gesprächen der Parteien über eine zukünftige Zusammenarbeit spielen. Er wird uns in den nächsten 5 Jahren intensiv beschäftigen."
Nach der Übergabe der Ergebnisse befuhren ADFC und Dr .Keller mit dem Fahrrad die Münsterstraße. Für drei Stadtbezirke ist sie für Radfahrende eine wichtige Verbindung - mit erheblichen Mängeln, so die Testbilanz des ADFC.
