
Wenig Platz für Radfahrende in Flingern und Düsseltal
ADFC testet das Radhauptnetz im Stadtbezirk 2
Der ADFC Düsseldorf testet vor der diesjährigen Kommunalwahl das Radwegenetz in den Stadtbezirken. Am Samstag, den 17. Mai, ist ein Team des ADFC mit einer Gruppe interessierter Bürgerinnen und Bürger das Radhauptnetz im Stadtbezirk 2 – Flingern Süd, Flingern Nord und Düsseltal – abgefahren.
In Flingern ist der städtische Lastring – Dorotheenstraße, Kettwiger Straße, Werdener Straße – ein wichtiger Teil des Radnetzes. Und dort ist es an vielen Stellen zu eng für Radfahrende: Ein schmaler, häufig schlecht markierter Radstreifen neben einem ebenfalls schmalen Fußweg - und auf der anderen Seite des Radweges tobt der Autoverkehr auf dem mehrspurig ausgebauten Ring. Im Kreuzungsbereich Dorotheenstraße und Grafenberger Allee kommt es wegen schlecht sichtbarer Radwegmarkierungen häufig zu Konflikten zwischen Radfahrenden und Fußgängern.
Weiter südlich im Kreuzungsbereich Kettwiger Straße und Erkrather Straße führt der Radweg auf beiden Seiten der Kreuzung rund um die Ausgänge der U-Bahn-Station Erkrather Straße. Diese mit dem Fahrrad sicher zu umkurven, ist selbst für geübte Radfahrer eine Herausforderung. Tourenleiter Manfred Hoth: „Dies ist eine echte Gefahrenstelle, bei der dringend etwas geschehen muss. Ganz klar die Nummer 1 unserer Negativ-Liste.“
Bei der Auffahrt der Luise-Rainer-Straße auf die Cranachbrücke ging es um die Frage, wie man als Radfahrender auf das Radhauptnetz – nämlich auf die Cranachstraße – kommt. Auf der Hauptzufahrt zum großen neuen Wohngebiet Grafental sind Radfahrende nicht vorgesehen. Sowohl von der Luise-Rainer-Straße auf die Cranachstraße kommend als auch umgekehrt von der Cranachstraße in die Luise-Rainer-Straße können Radfahrende jeweils nur rechts abbiegen. Linksabbiegen ist in beiden Fällen schlicht nicht möglich. Tourenleiter Frank Kortüm: „Die Stadt muss dringend dafür sorgen, dass die vielen tausend Menschen in Grafental nicht nur über halb legale Schleichwege die Möglichkeit haben, mit dem Fahrrad Richtung Innenstadt zu fahren.“
In Düsseltal ist es ruhiger und grüner als in Flingern, aber auch hier sind Radfahrende nicht immer sicher unterwegs. Die Graf-Recke-Straße gehört zwar zum Radhauptnetz, hat aber nur auf Teilstücken einen Radfahrstreifen. Bei der Abzweigung von der Grunerstraße auf die Ahnfeldstraße ist wieder einmal das Linksabbiegen problematisch. Radfahrende werden hier durch fehlende Aufstellflächen und eine unklare Wegführung verunsichert.
Die zu Beginn der Tour gestellte Frage „Würden Sie Ihre Kinder hier ruhigen Gewissens alleine mit dem Fahrrad fahren lassen?“ konnten die Teilnehmenden am Ende der Tour mit einem klaren „Nein!“ beantworten.
Das ADFC-Team hat die Anregungen aus der Tour ausgewertet und wird sie in Kürze Politikerinnen und Politikern aus dem Stadtbezirk 2 bei einer „politischen Radtour“ präsentieren. Die Einladungen zu der Tour sind bereits verschickt.