Wird die Innenstadt künftig zwei Monate für den Radverkehr gesperrt? - ADFC Düsseldorf

Kein Durchkommen mehr für den Radverkehr von Mitte November bis Mitte Januar? © Markus Distelrath auf Pixabay

Wird die Innenstadt künftig zwei Monate für den Radverkehr gesperrt?

Matthias Arkenstette: "Der neue geplante Weihnachtsmarkt von Roncalli wird das ganze Rheinufer für den Radverkehr blockieren."

Der ADFC befürchtet eine 60-tägige Sperrung ab Mitte November auf einer der wichtigsten Radstrecken Düsseldorfs. Das Rheinufer ist die laut Zählstellen am meisten genutzte Radroute Düsseldorfs, mehrere tausend Radfahrende täglich. Hier wird die neue Radleitroute von Lohausen bis zum Südring entlang führen, wie jüngst vom Rat der Stadt beschlossen.

"Aus den Medien haben wir erfahren, dass der diesjährige Weihnachtsmarkt auch am Rheinufer aufgebaut werden soll, und zwar von Roncalli", so Matthias Arkenstette, für den ADFC in der Kleinen Kommission Radverkehr und (beratend) im Ordnungs- und Verkehrsausschuss. "Die Sperrung soll vom Burgplatz bis zur Holzbrücke am Alten Hafen verlaufen. Wir schätzen den Roncalli-Zirkus sehr. Aber was heißt das für den Radverkehr?"

Der ADFC befürchtet, dass Radfahrerinnen und Radfahrer künftig zwei Monate im Jahr nicht mehr sicher durch die Innenstadt fahren können. So wird auf der Heinrich-Heine-Allee, auf der Kö, am Corneliusplatz, auf der Schadowstraße und nun auch am Rheinufer kein Radverkehr mehr möglich sein.

"Schon beim letzten Weihnachtsmarkt gab es erhebliche Blockaden für die Radfahrenden," weiß Matthias Arkenstette. "Zwar wurde die Umfahrung der Schadowstraße über die Jacobistraße vom Verkehrsamt halbwegs gut gelöst. Aber auf der Kö hieß es `Radfahrer absteigen`. Rund um den Corneliusplatz gab es überhaupt keine Lösung. Man kommt nicht mehr in die Kasernenstraße wegen der Investorenpleite beim Carsh-Haus. Und die Ausweichroute über die Kö funktioniert für den Radverkehr gar nicht."

Der ADFC sieht sich mit den Fraktionen im Rat der Stadt Düsseldorf einig. "Erst vor drei Wochen hatte der Ordnungs- und Verkehrsausschuss auf Antrag der SPD-Fraktion die Verwaltung einstimmig beauftragt, ein Gesamtkonzept für die Führung des Radverkehrs während des Weihnachtsmarktes zu entwickeln. Dieses Konzept soll insbesondere sichere Ersatzwege für Sperrungen im Bereich der Königsallee und des Corneliusplatzes enthalten. Das Konzept soll rechtzeitig vor Beginn des nächsten Weihnachtsmarktes in der Kleinen Kommission Radverkehr sowie im Ordnungs- und Verkehrsausschuss vorgestellt werden.“

"Bevor ein Gesamtkonzept überhaupt vorliegen kann, packt die Stadt durch Oberbürgermeister Dr. Keller und D.Live eine weitere Erschwernis oben drauf. Die Stadt schafft ein weiteres Problem, das eigentlich nur durch eine Umleitung über Oberkassel gelöst werden kann“, so Matthias Arkenstette und fragt: "Und warum muss man dies auch noch für mehrere Jahre vertraglich fixieren?!"

Der ADFC Düsseldorf möchte umgehend wissen:

  • Von wem ist der neue Standort des Weihnachtsmarktes eigentlich beschlossen worden?
  • Warum soll der Weihnachtsmarkt ausgerechnet dorthin verlagert werden, wo die meisten Bürgerinnen und Bürger mit dem Rad entlang fahren?
  • Wo genau sollen die Wagen und Stände von Roncalli stehen?
  • Was war bei Vertragsunterschrift die Idee für die Führung des Radverkehrs?
  • Wie passt das zur Aufforderung der Politik Radverkehr während des Weihnachtsmarkts endlich gut zu führen?
  • War das Mobilitätsdezernat in die Entscheidung überhaupt einbezogen worden?

https://duesseldorf.adfc.de/pressemitteilung/wird-die-innenstadt-kuenftig-zwei-monate-fuer-den-radverkehr-gesperrt

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