Der Monitor „Mobil in der Stadt 2024“ des Automobilclubs ADAC hat in den 15 größten deutschen Städten die Zufriedenheit der Menschen mit verschiedenen Fortbewegungsarten erfragt. Im September 2023 wurden dazu je Stadt rund 600 Interviews geführt.

Lerke Tyra, Vorsitzende des Fahrradclubs ADFC, hat sich die Ergebnisse für die Stadt Düsseldorf im Detail angesehen: „Die Kritik der Radfahrenden an den aktuellen Verkehrsverhältnissen, die sich bereits beim ADFC-Fahrradklima-Test gezeigt hat, wird durch den ADAC eindrucksvoll bestätigt. Die Bürger bemängeln die fehlende Durchgängigkeit der Radwege. Sie haben Angst vor Unfällen. Bei den bestehenden Radverkehrsanlagen werden die unzureichende Breite und der bauliche Zustand kritisiert.“

Die in der Stadt Düsseldorf regierenden Parteien CDU und Grüne hatten in ihrer Kooperationsvereinbarung die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests zum Indikator für ihre Verkehrspolitik gemacht. Lerke Tyra dazu: „Die Verkehrswende in Düsseldorf geschieht im Zeitlupentempo und auch nur dort, wo den Pkw-Nutzern keinerlei Nachteile drohen. Entscheidungen werden häufig alleine auf die Frage konzentriert, ob dabei Parkplätze wegfallen. Wichtige Aspekte wie Sicherheit für Radfahrende, Konfliktfreiheit zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern und die lebenswerte Gestaltung des öffentlichen Raums spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.“

Der ADFC fordert die Stadt Düsseldorf auf, bei der Verkehrspolitik alle Verkehrsteilnehmenden und auch die Anwohnerinnen und Anwohner in den Blick zu nehmen. Insbesondere muss die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöht werden. Die zwei Radleitrouten, die erst nach der nächsten Kommunalwahl in Teilen fertiggestellt werden sollen, sind hierfür ein Negativbeispiel.