„Versetzung gefährdet“
ADFC gibt schlechtes Zwischenzeugnis für die Düsseldorfer Radverkehrspolitik
Ernüchternde Zwischenbilanz des ADFC Düsseldorf nach drei Jahren schwarz-grüner Kooperation in Düsseldorf: „Die engagierten Ziele zur Radpolitik hatten wir damals sehr begrüßt. Den großen Ankündigungen wie 'fahrradfreundlichste Großstadt' folgten aber viel zu wenige Taten“, kommentiert Matthias Arkenstette, Vertreter des ADFC in der Kleinen Kommission Radverkehr und im Verkehrsausschuss. So warten die geplanten Radleitrouten weiter auf den ersten Spatenstich und werden bis 2030 kaum fertig. „Das Radhauptnetz ist fast der gleiche Flickenteppich wie vor drei Jahren“, so Arkenstette. „Viele Gefahrenstellen werden immer noch nicht angegangen, und Baustellen sind immer wieder gesetzeswidrig schlecht organisiert – für Fußgänger ebenso wie für Radfahrende.“
Der ADFC Düsseldorf hat in seinem aktuellen Heft „Rad am Rhein“ alle Vorhaben von Ratsmehrheit und Oberbürgermeister Keller auf den Prüfstand gestellt und ein Zwischenzeugnis ausgestellt. Da gibt es auch Fächer mit einer guten Zwischennote – etwa zur Luegallee, zu den Mobilitätsstationen oder zur Einführung des Grünpfeils zum Rechtsabbiegen für Radfahrende. Doch vor allem bei der Infrastruktur geht es kaum voran. „Wir haben nachgerechnet: Nur rund sechs Kilometer Radverkehrsanlagen wurden bisher neu erstellt. Dabei ist laut Umfragen der Zustand der Radwege für die Bürgerinnen und Bürger am wichtigsten“, sagt Matthias Arkenstette. Der ADFC-Fahrradklimatest zeige dies ebenso wie die aktuelle Befragung des Autovereins ADAC.
Zitat aus der Kooperationsvereinbarung zwischen CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Düsseldorf: „Wir müssen Straßen gerechter planen und Flächen anders aufteilen, damit die Menschen und Unternehmen in Düsseldorf mobil bleiben und die Lebensqualität erhöht wird“. Der ADFC würde sich freuen, wenn sich das Handeln viel stärker an diesem guten Gedanken orientiert. „Es gibt noch sehr viel zu tun bis zur nächsten Kommunalwahl, vor allem bei der Radinfrastruktur“, so Arkenstette. „Der Oberbürgermeister und beide Parteien werden sich daran messen lassen müssen, welche Versprechen eingehalten wurden.“