Falschparken auf Rad- und Fußwegen, Drittanzeige
Kein Kavaliersdelikt sondern eine akute Gefährdung:
Falschparkende auf Radwegen, Radfahrstreifen und Fußwegen zwingen in den fließenden Autoverkehr auszuweichen. Hier helfen konsequente Kontrollen und Bußgelder. Und Drittanzeigen.
Anzeige einer Ordnungswidrigkeit - sogenannte "Drittanzeige"
Falschparkende auf Radwegen, Radfahrstreifen und Fußwegen zwingen dazu, in den fließenden Autoverkehr auszuweichen. Sichtachsen werden versperrt. Hier helfen konsequente Kontrollen und Bußgelder - manchmal auch nur Poller. Und Drittanzeigen. Du kannst die zuständigen Behörden mit einer Drittanzeige unterstützen. Bis Falschparken ausreichend kontrolliert und sanktioniert wird, hilfst du der Bußgeldstelle Düsseldorf und bringst gefährliches und regelwidriges Verkehrsverhalten von Falschparken zur Anzeige.
Würden Polizei und Ordnungsämter konsequent und flächendeckend kontrollieren, gäbe es kaum Falschparkende. Leider schafft die Verwaltung das aber oft wegen der vielen Verstöße, zu geringer Personalstärke und teils auch falscher Schwerpunktsetzung nicht.
Auch die Abschreckung funktioniert nicht richtig: die aktuellen Bussgelder liegen derzeit noch bei nur 10 bis 110 Euro, jedoch ist auch ein Punkt in Flensburg möglich. Durchschnittlich wird einE Falschparker*in pro Jahr eineinhalbmal erwischt, macht also weniger als 1 EUR pro Arbeitstag. Das schreckt nicht wirklich ab, ist allenfalls lästig. Zu recht heißt es auch verniedlichend „Knöllchen“.
Wir brauchen aber kein Knöllchen, sondern eine Knolle. Im EU-Durchschnitt liegen die Bussgelder für das Falschparken auf Rad- oder Gehwegen, in zweiter Reihe oder auf Behinderten-Parkplätzen deutlich im unteren Bereich im Vergleich mit anderen EU-Ländern. Kaum ein anderes Land lädt mehr zum Falschparken ein als Deutschland, fast nirgendwo ist es so billig.
Wir erwarten von der Ampel-Koalition, dass der Falschparken stärker sanktioniert wird.
Du kannst die zuständigen Behörden mit einer Drittanzeige unterstützen. Bis Falschparken durch die zuständigen Stellen ausreichend kontrolliert und sanktioniert wird, hilfst du der Bußgeldstelle Düsseldorf und bringst gefährliches und regelwidriges Verkehrsverhalten von Falschparken zur Anzeige.
Wir stellen niemanden an den Pranger. Jeder und jede kann das Knöllchen vermeiden, wenn sich wieder alle Falschparker*innen an die Regeln halten - d.h. andere im Straßenverkehr nicht gefährden und blockieren, egal ob diese per Auto, zu Fuß, mit dem Rad oder in Bus und Bahn unterwegs sind.
Informationen des Ordnungsamtes
Unser Tipp: Einfach E-Mail mit Foto senden.
- An einen sicheren Ort anhalten, nicht die Fahrbahn, Radweg oder den Bürgersteig blockieren. Keine Foto während des Radelns machen.
- Mit dem Smartphone ein oder mehrere Fotos vom Verstoß machen.
- Und vielleicht auch noch ein Foto von der nächsten Hausnummer machen, dann weißt du, wo der Vorfall genau war.
- Später in Ruhe das oder die Fotos vom Verstoß per eMail an die Bußgeldstelle (drittanzeige@duesseldorf.de) senden. Hier unser Mustertext:
Muster-eMail:
Anzeige einer Verkehrsordnungswidrigkeit
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit zeige ich – mit der Bitte um Weiterverfolgung durch Ihr Amt – unten folgende Verkehrsordnungswidrigkeiten an.
Verkehrsordnungswidrigkeit: Fahrzeug auf Radweg/Radstreifen, Ort: Musterstraße Nr. 999.
Kennzeichen, Typ und Farbe des Fahrzeugs entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Foto.
Der Verstoß erfolgt am: 31.12.2099 um 23.59 Uhr
Danke, dass Sie sich durch Weiterverfolgung oben angezeigter Verkehrsordnungswidrigkeit für mehr Rücksicht, freie Wege und ein besseres Düsseldorf einsetzen!
Mit freundlichen Grüßen
Maxi Muster
eMail-Adressen der zuständigen Ordnungsämter:
- drittanzeige [at] duesseldorf.de (für Stadtgebiet Düsseldorf)
- bussgeldstelle [at] kreis-mettmann.de (für Gebiet des Kreis Mettmann)
- bussgeldstelle [at] rhein-kreis-neuss.de (für Gebiet des Kreis Neuss)
Hinweise:
- Bei Gefährdung (muss aus dem Bild oder besser zwei Bildern hervorgehen) ist das Bußgeld höher. Eine Gefährdung wäre beispielsweise gegeben, wenn der/die Radfahrende durch das falsch parkende Auto vom Radweg/Radstreifen auf die Fahrbahn gezwungen wird, wo sich Straßenbahnschienen befinden (siehe Bild)
- Nach Möglichkeit Verbotsschilder wie "Absolutes Halteverbot" gleich mit auf dem selben Foto erfassen.
- Falsch parkende Mietwagen sind extra teuer: Mietwagenfirmen nehmen ca. 50 EUR pro Bearbeitung für jede Anzeige. Auch bei Firmenwagen - erkennbar etwa an Firmenaufklebern - kommt oft neben dem Bußgeld noch eine "Managementgebühr" hinzu.
- Bildgröße: Bei Smartphone-Fotos sind die Dateien gerne 4 bis 6 MB groß oder auch und größer. Prüfe, ob du die Dateigröße - ohne die Erkennbarkeit des Tatbestandes zu reduzieren - verkleinern kannst. Beachte, dass du nicht unbegrenzt Fotos per eMail versenden kannst.
- Manchmal reagieren Autofahrende sehr aggressiv und werden auch tätlich. Lasse dich nicht auf einen Streit ein. Sieh die Sache locker ... du musst nicht jeden oder jede zur Anzeige bringen.
Wir wollen niemanden denunzieren oder an den Pranger stellen. Bilder veröffentlichen wir nur im Netz ohne erkennbare Kennzeichen oder Gesichter.
Viele Falschparker*innenbilder unter #runtervomradweg (Twitter)
Weitere Portale und Apps:
- Weg-Li ist eine Webseite, über die man mit wenig Aufwand Anzeigen wegen falsch/illegal geparkten Autos stellen kann. Dafür lädt man zuerst Foto(s) hoch von der Situation, gibt dann die notwendigen Daten ein und danach wird eine E-Mail generiert und an die zuständige Behörde geschickt. Man selbst bekommt diese im CC zugeschickt. Im Webinterface der Seite hat man nachträglich immer eine Liste der bisher gemeldeten Fälle.
Die Wegeheld Idee gibt es seit dem Jahr 2013. Mit der Wegeheld Apps für iOS und Android haben Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen ein Werkzeug, um sich gegen das gesellschaftlich akzeptierte Falschparken zur Wehr zu setzen.