Testfahrt im Stadtteil Radfahren in Gerresheim – sicher und gut? - ADFC Düsseldorf

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Düsseldorf

Radhauptnetz

Gerresheim © Christian Fehre

Testfahrt im Stadtteil Radfahren in Gerresheim – sicher und gut?

20 BürgerInnen aus Gerresheim waren am 27. April 2 Stunden lang unter Leitung des ADFC Düsseldorf in ihrem Veedel auf dem Rad unterwegs. Jung und alt, Mann und Frau, rund die Hälfte (noch) nicht im ADFC.

Das Radhauptnetz wurde erkundet, es gab Infos zu Planungen der Stadt, mehrfach wurde angehalten und Eindrücke ausgetauscht. Eingeladen hatten der Fahrradclub und die Initiative „Gerresheim nachhaltig“.

Vorweg: Ja, es gibt schon schöne Strecken im Radhauptnetz in Gerresheim – entlang des Ostparks, entlang der Bahnstrecke, durch ruhige Straßen. Daneben aber: unglaublich schlechte, unsichere, ja gefährliche Passagen.

So am Staufenplatz, wo sich Fußgänger*innen und Radfahrende gefährlich nah im Seitenraum quetschen und Schilder den Weg versperren. Die  Ludenberger Straße ist bergauf nicht befahrbar; gefährlich ist der viel zu enge Radfahrstreifen bergab auf der Dreherstraße knapp neben den parkenden Autos. Torfbruchstraße: auch durch die neu markierten Streifen nicht viel besser. Der Zamenhofweg radelt sich unsicher neben Autos mit Tempo 50; unter der Brücke zur Gubener Straße gibt es lebensgefährliche Querungen. Und und und.

Eine Mutter, die mit ihrer 10jährigen Tochter mitfuhr, sagte, sie sei bei jeder Fahrt nervös, dass dem Kind etwas passiere. Zum Beispiel weil auf jedem Teilstück irgendwelche Wege zu eng seien, Übergänge nicht sicher, sie neben parkenden Autos nicht geschützt sei. Leider fühle es häufig sogar unsicherer an, Regeln zu respektieren, als wenn man sie ignoriere – zum Beispiel, wenn man dann doch auf dem Bürgersteig radele.
 

Zwischenbilanz der Teilnehmenden: Das Radhauptnetz in Gerresheim ist Stückwerk, nach 10 Jahren so gut wie nicht verbessert, vieles sei im Argen, man/frau würde sich irgendwie durchschlagen. Beim Test sei richtig deutlich geworden, welche Mängel es gibt. Politik und Verwaltung würden sich nicht kümmern – und wenn, dann gingen Parkplätze vor Menschen.

Dabei soll das Radhauptnetz ja gutes und sicheres Radfahren ermöglichen.

Der ADFC hat die Hinweise und Kritik notiert und wird sie im Herbst Politik und Verwaltung vorstellen.

Dieser Test des Radnetzes war ein Experiment. „Gelungen!“ sagten die Teilnehmenden. Der ADFC Düsseldorf will solche Fahrten auch in anderen Stadtteilen in Düsseldorf wiederholen.

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