Geht doch!
ADFC kümmert sich um fahrradunfreundliche Container Standorte
Rund 800 Altglascontainer-Standorte gibt es in Düsseldorf. Und leider zu viele auf oder direkt neben Radwegen. Behinderung und Glassplitter sind vorprogrammiert.
Daher hatte der ADFC euch aufgerufen, solche Standorte zu fotografieren und uns zu melden. Die Resonanz war stark: In 83 Meldungen (z.T. mit längerem Mailverkehr) habt ihr 64 Standorte als problematisch für Radfahrende und z.T. auch Zufußgehende kritisiert. Und beinahe täglich kommen immer noch weitere dazu!
Dafür gibt es vom ADFC ein großes Dankeschön! Ihr habt uns und allen Radfahrenden in der Stadt geholfen!
Es war dann schon aufwändig, alle Meldungen zu verarbeiten. Was uns sehr freute: Das Umweltamt war sofort bereit, sich mit uns zu treffen und die kritisierten Standorte zu überprüfen. Mit 10 ausgewählten Standorten fingen wir an, für die hatten wir versucht Alternativvorschläge zu machen. Was nicht so ganz einfach ist.
Das Positive vorneweg: an der Grafenberger Allee/Lichtstr. wurden die Container bereits entfernt, auf der Ulmenstr. (Großmarkt) werden die Altpapier-Container entfernt nach Baustellenschluss auf der Hugo-Viehoff-Straße, der Standort Grafenberger Allee / Lindemannstr. soll mit der Rheinbahn erörtert werden und an der Reeser Str. wurde die "hohle Containergasse" durch Entfernen des Altpapier-Containers geöffnet. Das alles haben wir ausdrücklich begrüßt.
Dann aber wurde es schwierig. Wir alle wollen, dass Altglas recycelt wird. Und dass die Container nicht zu weit weg stehen und regelmäßig geleert werden. Einen passenden Standort zu finden, ist aber in einer verdichteten Innenstadt nicht ganz einfach, das wurde schnell deutlich. Erst recht, wenn man erfährt,
- dass der Abstand zu Wohnhäusern 12 m betragen muss,
- dass trotzdem die meisten Beschwerden von Anwohnern kommen,
- dass sie nur im öffentlichen Raum stehen dürfen,
- dass - na klar - die Sammelfahrzeuge auf maximal 3 m ran fahren, keine Oberleitung abreißen sollen, usw. usw.
Fast eine Seite lang sind die Vorgaben für die engagierten Mitarbeiter/innen des Umweltamtes für die Standortwahl. Sie waren rausgefahren und hatten alle kritisierten Standorte vor Ort überprüft, auch auf Alternativen hin. Ergebnis unseres ersten Gesprächs: Einzelne Standorte werden aufgegeben, andere demnächst verlagert. Für die Mehrzahl der 10 Standorte aber sah das Umweltamt allerdings keine vertretbaren Alternativen, obwohl es sich bemühen würde, Glascontainer wenigstens an benutzungspflichtigen Radwegen auf Abstand zu halten. Weitere Vorschläge des ADFC werden noch näher geprüft, etwa Container zu drehen oder nur zum Fußweg hin zu öffnen.
Wir bleiben im Gespräch und schicken dem Amt jetzt die restlichen 54 kritisierten Standorte und sollen auch hierzu eine Rückmeldung erhalten. Wir haben angeregt, dass Kritik von Radfahrenden direkt vom Umweltamt beantwortet wird - manchmal gab es auch für uns nachvollziehbare Gründe für unbefriedigende Lösungen. Allerdings dringen wir darauf, dass die Vorgaben der Stadt an die MitarbeiterInnen um einen Satz ergänzt werden: keine neuen Glascontainer direkt an Radwegen und Radstreifen!