
Endlich ging es mal „schnell“ – Duisburger Straße hat einen neuen Radstreifen.
Radwege können auch schnell gebaut werden und nutzen allen Verkehrsteilnehmern. Das zeigt der neue Radstreifen auf der Duisburger Straße.
Die Ausgangssituation: Die Duisburger Straße ist eine lebendige Geschäftsstraße mit gleichzeitig viel Durchgangsverkehr: Radfahrende, Autofahrende, ÖPNV. Fußgänger, insbesondere auch ältere Menschen und Eltern mit Kindern, sind unterwegs zu den Geschäften und zu den anliegenden Kindertageseinrichtungen. Die Straße war vierspurig, jeweils 2 Autospuren in beiden Richtungen, die jeweils linke Spur wurde auch von der Straßenbahn genutzt. Zweite Reihe Parker blockierten oft die rechte Spur, manchmal sogar die Schienen der Straßenbahn. Straßenbahnen kamen nicht weiter. Ausweichmanöver von Autofahrenden und Radfahrenden waren die Regel. Langsamere Radfahrende bremsten den schnelleren Verkehr aus. Sie mussten oft gefährlich die Schienen kreuzen. Andere Radfahrende wichen auf den Bürgersteig aus, mit entsprechenden Konflikten mit dem Fußgängerverkehr. Für Fußgänger, insbesondere für Ältere und für Kinder, war die Überquerung sehr schwierig. Insgesamt war die Situation für alle Beteiligten langsam und gefährlich und eine Lösung längst überfällig.
Inzwischen wurde auf weiten Teilen der Duisburger eine Autospur in einen breiten Radstreifen umgewandelt, der mit genügendem Abstand zu den parkenden Autos Gefährdung durch Dooringunfälle ausschließt. In Kreuzungen erhöht die Farbe des Radstreifens die Aufmerksamkeit der Autofahrenden. In den Längsparkstreifen sind etliche Ladezonen eingerichtet, markiert durch aufgemalte Sackkarrensymbole und grüne Streifen auf der Straßenseite. Lieferverkehr kann dadurch regelkonform abgewickelt werden, ohne Fahrwege. Radstreifen oder ÖPNV zu blockieren. Leider fehlen aktuell noch die rechtsverbindlichen Beschilderungen, so dass die Ladezonen oft durch Dauerparkende missbraucht werden (da die Arbeiten noch nicht komplett abgeschlossen sind, sollten diese demnächst noch aufgestellt werden).
Der Radstreifen ist im Wesentlichen durch Markierungsarbeiten verwirklicht worden, so dass für Planung und Umsetzung schneller als bei anderen Projekten gegangen ist. Erstmalig hat die Bezirksvertretung 1 im Februar 2023 die Einrichtung eines Radstreifens auf der Duisburger Straße beschlossen.. Dadurch sind einige schwieriger zu planende Stellen noch offengeblieben, bei den Anschlüssen zur Venloer Straße im Osten hört der Radweg gut 100 m vor der Kreuzung Nordstraße auf, gleiches gilt für den Übergang in die Vagedesstraße in der entgegengesetzten Fahrrichtung. An der Kreuzung Sternstraße ist der Radstreifen zu Gunsten einer Rechtsabbiegerspur für Autofahrer unterbrochen und wird als sogenannte Leipziger Kombispur gemeinsam mit dem KfZ Verkehr geführt. Für eine durchgehende Ost-West-Achse, die für Radfahrende durchgehend gefahrlos und komfortabel befahrbar sind, bleiben also noch Lücken zu schließen. Dies hat die Verwaltung zwar schon 2023 erkannt, aber leider nicht mit umgesetzt.
Insgesamt führt diese schnelle und kostengünstige Lösung zu einem zügigeren Vorankommen für alle Verkehrsteilnehmenden, verbunden mit deutlich weniger Gefährdungen. Sie ermutigt Menschen, das Rad in der Stadt zu benutzen.
Der ADFC setzt sich dafür ein, dass die Ost-West-Achse über die Duisburger Straße vervollständigt wird und die Erfahrung, mit wenig Aufwand bereits gute Ergebnisse zu erzielen, möglichst bald auch auf weitere Straßen der Innenstadt (z.B. Oststraße, Berliner Allee, Münsterstraße) angewendet wird.