Radpolitik Aktuell im Januar 2025
Langsam beginnt auch der Kommunalwahlkampf. Für den Radverkehr waren die letzten Jahren enttäuschend. Nun stehen einige wichtige Entscheidungen an.
Bahnhofsvorplatz
Wie sollen Radfahrende nach einem Umbau auf dem Konrad-Adenauer-Platz fahren? Laut Verwaltung wie bisher durch die Busspur, obwohl sie selbst sagt dass das nicht sicher sei. Wir setzen uns für eine Fahrspur entlang der Straßenbahn über den Platz ein. Entscheiden wird die Politik, deutlich wird dann welche Partei sich für sicheren Radverkehr einsetzt und welche nicht.
Schadowstraße
Es soll eine Entscheidung fallen wie Rad- und Fußverkehr wahrnehmbarer getrennt werden könnten. Gutachter wurden beauftragt. Die Verwaltung will in einer Informationsveranstaltung sogenannten „Interessenvertretern“ (u.a. IHK, Geschäfte, Behindertenrat, auch dem ADFC) ihren Vorschlag präsentieren. Im Frühjahr sollen BV 1 und Verkehrsausschuss beraten.
Es würde uns nicht überraschen, wenn die intensive Lobbyarbeit des Handels bei der Stadtspitze zu einem Vorschlag führen würde, die Schadowstraße für den Radverkehr zu sperren. Dann würde nach Köbogen I und II ein weiterer Teil der Innenstadt für Radfahrende zu einer No-Drive-Area.
Aber auch hier entscheiden die gewählten Volksvertreter/innen.
Für den ADFC ist die Befahrbarkeit der Schadowstraße nicht verhandelbar: Teil des Radhauptnetzes, eine alternativlose Ost-West-Verbindung. Unsere Vorschläge für eine bessere Trennung von Zufußgehenden und Radfahrenden liegen seit einem Jahr auf dem Tisch.
Umfahrung Weihnachtsmarkt
Nach Rückmeldungen unserer Mitglieder war es besser als im Vorjahr, auch dank eines tatkräftigen Mitarbeiters aus dem Verkehrsdezernat: der Fahrweg „Rheinuferpromenade“ wurde für gut befunden; stimmigere Ausschilderungen; der geschützte Radstreifen auf der Kö-Ostseite gut, aber verbesserungsbedürftig. Die geschützten Radstreifen auf der Jacobistraße gefielen uns – auch wenn es viele Drittanzeigen gegen Falschparker brauchte. Doch dann war nur ein Vorstoß einer „Anwohnerin-mit-guten-Verbindungen“ nötig, damit die schützenden Baken vorzeitig abgebaut wurden.
Miserabel und ständig kritisiert: die Westseite der Kö. Seit der Sperrung des Heinrich-Heine-Platzes wird gefordert die Umfahrung sicherer zu machen. Seit einem halben Jahr liegen Pläne für einen Radfahrstreifen vor – es wird wie so vieles blockiert.
„Für das kommende Jahr ist geplant, ein umfassendes Verkehrskonzept für den Weihnachtsmarkt zu entwickeln, dass auch das Thema Radverkehr intensiver berücksichtigt. Ziel ist es, eine ganzheitliche und langfristige Lösung für die Radverkehrsführung während der Veranstaltungszeit zu schaffen, die potenzielle Konflikte minimiert und die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt." (OVA-Vorlage) Nach zwei Jahren. Hört, hört.
Grünpfeile
162 Grünpfeile für den Radverkehr sollen es stadtweit werden, viele wurden bereits aufgestellt. Der ADFC begrüßt das sehr!
Knotenpunktsystem
Viele Schilder sind bereits angebracht, und es kursieren bereits erste Rückmeldungen über fehlende Verbindungen. Die unverzichtbaren Knotenpunkt-Übersichtstafeln sollen bis Ende März aufgestellt werden, dann wird es – endlich! – nutzbar.
Der Kommunalwahlkampf beginnt
Den ADFC freut es wenn Parteien sich mit Anträgen und Anfragen für den Radverkehr profilieren wollen. So wie jetzt die SPD im Verkehrsausschuss zur Ludenberger Straße und zur Ampelsteuerung an der Abfahrt von der Oberkasseler Brücke. Ratsherr Andreas Hartnigk (CDU) klagte zum wiederholten Male: „Jetzt diskutieren wir schon wieder eine halbe Stunde nur über den Radverkehr.“ Wenn so wenige Verbesserungen auf die Straße kommen muss das auch sein.